
Outdoor-Coaching: Was die Wissenschaft zu Naturcoaching sagt
Studien zeigen: Natur senkt Stress und stärkt unsere Psyche: Stressreduktion, körperliche Entspannung und ein besserer Fokus. Im Outdoor-Coaching werden diese positiven Effekte professionell genutzt.
Outdoor-Coaching oder Walk & Talk-Formate werden immer beliebter. Andere Zweifeln dagegen an der Professionalität solcher Formate. Der Vorwurf: Eine zu große Nähe zu esoterischen und mysthischen Praktiken. Das muss allerdings nicht sein! Denn: Coaching in der Natur kann sich auf wissenschaftliche Ergebnisse stützen:
Der Beitrag orientiert sich an dem systemischen Coachingansatz.
Coaching in der Natur – kurz erklärt
Beim Naturcoaching oder Outdoor-Coaching findet das Coaching nicht in geschlossenen Räumen statt, sondern im Freien: im Wald, am Flussufer oder im Park. Die Natur ist dabei einerseits Kulisse, andererseits aktiver Prozessbegleiter. Sie ergänzt und unterstützt einen klassischen, professionellen Coachingansatz. Das heißt: Coach und Coachee agieren in der Natur und mit der Natur: etwa indem Naturmaterialien für Aufstellungen genutzt oder Naturmetaphern wie Weggabelungen und Flussläufe als Reflexionsimpuls eingesetzt werden. Dadurch bietet die natürliche Umgebung Impulse, die in einem geschlossenen Raum so nicht verfügbar sind.

Über den Autor
Tobias Krause ist zertifizierter systemischer Coach. Nach seinem abgeschlossen 2. Juristischen Staatsexamen gründete er ein journalistisches Magazin und absolvierte die Weiterbildung zum systemischen Coach. Er ist als Rechtsanwalt und Coach tätig und hat sich u.a. auf die Themen berufliche Orientierung und Weiterentwicklung, Stressmanagement, berufliche und private Veränderungsprozesse sowie Aufbau und Weiterentwicklung von Führungskompetenzen spezialisiert.
Mehr Informationen
Du willst mehr Details zu Wirkung, Ablauf und Methoden im Outdoor-Coaching erfahren? Dann lies meinen Beitrag ‚Naturcoaching: Wirkung, Ablauf und Methoden‚.
Natur hilft der Psyche – die Studienlage ist eindeutig
Dabei lässt sich Coaching in natürlicher Umgebung auf wissenschaftliche Fakten stützen. Denn die Forschung ist sich einig: Natur tut Menschen und Psyche gut. Und zwar unabhängig davon, ob wir in Wäldern, am Meer, an Seen oder Flüssen unterwegs sind:
- Eine groß angelegte britische Studie mit fast 20.000 Teilnehmenden zeigt: Bereits zwei Stunden in natürlicher Umgebung pro Woche – egal ob am Stück oder aufgeteilt – verbessern messbar das Wohlbefinden von Körper und Seele.1
- Auch die stressreduzierende Wirkung von Natur ist in der Wissenschaft erforscht: Untersuchungen in den USA belegen, dass Menschen, die sich 20 bis 30 Minuten täglich im Grünen aufhalten, deutlich niedrigere Werte des Stresshormons Cortisol haben.2 Das gilt sowohl für den Aufenthalt in Wäldern wie für die kurze Pause am Meer, See oder an einem Fluss.3 Auch eine Studie der Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung zeigt die positive Wirkung der Natur auf Stress: Schon ein einstündiger Spaziergang senkt die Aktivität der Amygdala – einer Hirnregion, die Stress verarbeitet.
- Neben Stressreduktion wirkt sich der Aufenthalt im Freien positiv auf die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit aus: Expert:innen wie Thomas Claßen (Landeszentrum Gesundheit NRW) und Maxie Bunz (Umweltbundesamt) bestätigen, dass „Natur- und Landschaftserlebnis eine stressreduzierende, blutdrucksenkende, aufmerksamkeitserhöhende, konzentrationssteigernde und restorative Wirkung haben kann.“ Die natürliche Umgebung bewirke in der Folge einen positiven Einfluss auf Emotionen, psychische Belastungen und Stressempfinden.4
- Unterstützt wird die positive Wirkung der Natur auf unsere Psyche durch Bewegung. Dabei ist kein Ausdauer- oder Extremsport erforderlich. Norwegische und britische Studien haben gezeigt, dass bereits das bloße Gehen und ein kurzer Spaziergang die Stimmung fördert und für positive Laune sorgt.5
Die Ergebnisse der Wissenschaft sind damit eindeutig: Allein der Aufenthalt und Bewegung in der Natur wirken sich positiv auf die Psyche aus.
Natur auf Rezept – internationale Vorreiter
Während in Deutschland die Natur im Gesundheitswesen bisher kaum eine Rolle spielt, nutzen andere Länder die Natur als positive Medizin für ihre Bevölkerung. Zwei Beispiele:
- In Finnland empfehlen Mediziner:innen eine „Mindestdosis Natur“ von fünf Stunden pro Monat, um das psychische Wohlbefinden zu stärken.6
- Japan und Südkorea haben das Waldbaden (Shinrin-Yoku) als anerkannte Therapieform in ihre Gesundheitssysteme integriert. Forschungsergebnisse bestätigen den Nutzen des bloßen Aufenthalts in Wäldern: Bereits eine Stunde im Wald senkt den Blutdruck, reduziert Stresshormone und steigert die innere Ruhe.7 Es überrascht nicht, dass Südkorea seit 2015 sogar ein Gesetz zur Förderung des Waldwohlbefindens hat.
Diese Beispiele zeigen, wie stark Natur als Ressource genutzt werden kann – sowohl präventiv als auch therapeutisch, in der Beratung und im Coaching.
Noch mehr Fragen? Kein Problem!
Alles, was Du zu Outdoor-Coaching wissen musst, erfährst du in meinem FAQ-Beitrag: Coaching in der Natur: Wichtige Fragen und Antworten (FAQ)
Outdoor-Coaching mit systemischem Ansatz
Für mich ist das ein klarer Hinweis: Auch im Coaching sollten wir die Natur gezielt einbeziehen. Nicht als esoterisches, mystisches oder spirituelles Element, sondern als Aufenthaltsraum und Prozessbegleiter.
In meinem Outdoor-Coaching in Augsburg verbinde ich die wissenschaftlich belegte Wirkung der Natur auf Psyche, Stress sowie Konzentrationsfähigkeit mit dem systemischen Coaching-Ansatz (Erfahre mehr zum systemischen Coaching). So entsteht ein geschützter Rahmen, in dem du Klarheit gewinnst, kreative Lösungen entwickelst und nachhaltige Veränderungen anstoßen kannst – unterstützt von frischer Luft, Bewegung und den Impulsen der natürlichen Umgebung. Ich unterstütze dich als ausgebildeter und zertifizierter Coach.
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Quellennachweise
[1] White/Alcock/Grellier/Wheeler/Hartig/Warber/Bone/Depledge/Fleming, in: Scientific Reports, Spending at least 120 minutes a week in nature is associated with good health and wellbeing, 13.06.2019. Abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/s41598-019-44097-3 (Abrufdatum: 18.09.2025).
[2] Süddeutsche, Zwei Stunden Natur pro Woche sind gesund, 13.06.2019. Abrufbar unter: https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-gesundheit-psychologie-natur-1.4485131 (Abrufdatum: 18.09.2025).
[3] GEO, Balsam für die Seele: Warum uns Menschen die Nähe zum Wasser so gut tut, 21.05.2025. Abrufbar unter: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/balsam-fuer-die-seele–warum-uns-die-naehe-zum-wasser-guttut-35741958.html (Abrufdatum: 18.09.2025).
[4] Claßen/Bunz, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz 61, 720 – 728, 16.05.2018. Abrufbar unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-018-2744-9#ref-CR8 (Abrufdatum: 18.09.2025).
[5] Ausführlich hierzu: Anna Gielas, in: Psychologie heute, Ab nach draußen, 13.06.2018. Abrufbar unter: https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/39060-ab-nach-draussen.html (Abrufdatum: 18.09.2025).
[6] Lebenskonzepte, Natur – Quelle der Kraft, 23.01.2016. Abrufbar unter: https://www.lebenskonzepte.org/artikelge/natur-quelle-der-kraft (Abrufdatum: 18.09.2025).
[7] https://www.japanwelt.de/blog/shinrin-yoku-waldbaden-trend-aus-japan; Li Q, Morimoto K, Kobayashi M et al (2008) Visiting a forest, but not a city, increases human natural killer activity and expression of anti-cancer proteins. Int J Immunopathol Pharmacol 21:117–127 zitiert nach: Fußnote 2 (dort Fußnote 37).
