Systemisches Coaching ist ein zielgerichteter Prozess, der Menschen dabei unterstützt, ihre persönlichen und beruflichen Herausforderungen im Kontext ihrer sozialen Systeme zu bewältigen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Coaching-Ansätzen betrachtet systemisches Coaching nicht nur die Einzelperson, sondern auch die Beziehungen und Interaktionen innerhalb des Umfelds (das sog. System: z.B. die Familie, Arbeitskollegen und -kolleginnen oder Freunde). Diese ganzheitliche Perspektive hilft, tiefere Einsichten zu gewinnen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Damit hat der systemische Ansatz das große Ganze im Blick. Themen werden nicht bloß für sich isoliert betrachtet.

Im Vergleich zu anderen Coachingansätzen fokussiert sich das systemische Coaching auf die Dynamiken innerhalb der sozialen Systeme des Klienten. Während klassische Coaching-Ansätze oft allein individuelle Ziele und Verhaltensänderungen in den Vordergrund stellen, legt das systemische Coaching Wert darauf, wie diese Veränderungen das Umfeld des Coachees beeinflussen und wie das Umfeld wiederum auf den Coachee wirkt.

Damit können im systemischen Ansatz die gleichen Ziele verfolgt und Themen bearbeitet werden wie in anderen Coaching-Ansätzen auch. Die Herangehensweise ist jedoch ganzheitlicher und damit für den Coachee im Ergebnis nachhaltiger.

Regelmäßig wird es Coachees während und nach einem Systemischen Coaching leichter fallen, die im Coaching erarbeiteten Lösungen selbständig und fortwährend umzusetzen. Bereits nach wenigen Coaching-Einheiten sind oftmals Veränderungen spürbar.

Der Unterschied zur Therapie und Beratung liegt hauptsächlich im Fokus und der Zielgruppe:

Therapie befasst sich oft mit der Heilung von psychischen Erkrankungen und arbeitet tiefgehend an der Aufarbeitung von vergangenen Erlebnissen. Systemisches Coaching hingegen konzentriert sich auf die Gegenwart und Zukunft, ist lösungsorientiert und nicht auf die Behandlung von psychischen Krankheiten ausgelegt.

Beratung wiederum liefert konkrete Lösungsvorschläge oder Fachwissen zu spezifischen Problemen. Im systemischen Coaching erarbeitet der Klient hingegen eigenständig Lösungen, unterstützt durch gezielte Fragen und Reflexionen des Coaches. Der systemische Ansatz verfolgt den Grundsatz: Der Klient ist der Experte für sein Anliegen, während der Coach als Experte für den Prozess unterstützt. Direkte Ratschläge werden im systemischen Coaching eher selten eingesetzt. Und wenn doch, dann dienen sie regelmäßig als Intervention des Coaches.

Du hast von deinem Hausarzt die Diagnose einer psychologischen Erkrankung und fragst dich, ob ein Systemisches Coaching dennoch für dich in Frage kommt? Hier erhältst du Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Systemisches Coaching bietet dir viele Vorteile, die es zu einer wirksamen Methode für persönliche und berufliche Weiterentwicklung machen:

• Ganzheitlicher Ansatz. Durch die Berücksichtigung der sozialen Systeme werden nachhaltige Veränderungen gefördert.
• Selbstreflexion. Coachees werden angeregt, ihre eigenen Muster und Beziehungen zu hinterfragen und neu zu gestalten.
• Lösungsorientierung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung konkreter und umsetzbarer Lösungen, die sofort in den Alltag integriert werden können.
• Fokus auf die eigenen Ressourcen. Durch die Berücksichtigung der bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten des Coachees, werden Selbstwirksamkeit und eine positive, lösungsorientierte Denkweise gefördert.
• Individuelle Anpassung. Jeder Coaching-Prozess wird auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Coachees zugeschnitten.
• Langfristige Wirksamkeit. Die Veränderungen, die durch systemisches Coaching angestoßen werden, wirken oft über den Coaching-Prozess hinaus und beeinflussen langfristig das Verhalten und die Beziehungen des Klienten.

Hier sind einige Beispiele für Fragestellungen, Themen und Ziele, die Du im Rahmen eines systemischen Coachings, unterstützt durch einen professionellen Coach, bearbeiten kannst:

1. Wie kann ich meine beruflichen und privaten Rollen besser in Einklang bringen?
2. Wo möchte ich beruflich hin? Wie kann ich meine beruflichen Ziele erreichen?
3. Was kann ich gegen meine berufliche Unzufriedenheit machen?
4. Wie kann ich einen aktuellen oder sich wiederholenden Konflikt mit einer anderen Person lösen?
5. Wie kann ich meine Kommunikationsfähigkeit im Team verbessern?
6. Welche unbewussten Überzeugungen hindern mich daran, meine Ziele zu erreichen?
7. Wie kann ich meine Work-Life-Balance nachhaltig verbessern?
8. Welche Auswirkungen haben meine Entscheidungen auf mein soziales Umfeld?
9. Wie kann ich mich in Zeiten des Umbruchs oder der Neuorientierung besser zurechtfinden?
10. Welche Strategien helfen mir, mit Stress und Überforderung umzugehen?
11. Wie kann ich meine Führungskompetenzen weiterentwickeln?
12. Welche Ressourcen kann ich aktivieren, um meine aktuellen Herausforderungen zu meistern?

Im systemischen Coaching kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die dabei helfen, die genannten Fragestellungen zu bearbeiten und deine Ziele zu erreichen. Hier sind einige der gängigsten:

1. Systemische Fragen. Fragen des Coaches, die den Coachee dazu anregen, seine Situation aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und neue Einsichten zu gewinnen.
2. Aufstellungsarbeit. Visualisierung von Beziehungen und Dynamiken oder Herausforderungen innerhalb eines Systems, um Muster und Verbindungen zu erkennen.
3. Skalierungsfragen. Der Coachee bewertet seine aktuelle Situation auf einer Skala, um Fortschritte messbar zu machen und Veränderungen zu reflektieren.
4. Visualisierungen. Visuelle Darstellungen helfen, unbewusste Gedanken, Gefühle und Beziehungen zu verdeutlichen oder wiederkehrende Muster und Themen zu erkennen.
5. Zirkuläres Fragen. Fragen des Coaches, die auf die Wechselwirkungen zwischen dem Coachee und seinem Umfeld abzielen. Hierdurch werden neue Lösungsansätze und Blickwinkel aufgedeckt.
6. Ressourcenarbeit. Identifizierung und Aktivierung von inneren und äußeren Ressourcen, die dem Coachee bei der Lösung seiner Probleme helfen.
7. Metaphernarbeit. Nutzung von Metaphern, um komplexe Themen greifbarer zu machen und den Coachee zu neuen Erkenntnissen zu führen.
8. Zeitlinienarbeit. Der Coachee erstellt eine visuelle Zeitlinie, um vergangene Ereignisse und zukünftige Ziele in Beziehung zueinander zu setzen und Ableitungen für die Zukunft zu erkennen.
9. Hypothesenbildung. Der Coach entwickelt gemeinsam mit dem Coachee Hypothesen über mögliche Ursachen und Auswirkungen von Problemen, die dann im Coaching-Prozess überprüft werden.
10. Systemische Rollenwechsel. Der Coachee schlüpft in die Rolle anderer Beteiligter innerhalb seines Systems. Dies fördert Empathie und Verständnis sowie die Fähigkeit zur Lösungs- und Kompromissentwicklung.

Systemisches Coaching bietet eine effektive und ganzheitliche Methode, um persönliche und berufliche Herausforderungen zu meistern. Es berücksichtigt die Dynamiken innerhalb deiner sozialen Systeme und hilft dir, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die nicht nur dich, sondern auch dein Umfeld positiv beeinflussen.

Wenn Du aktuell vor Herausforderungen stehst und bereit bist, aktiv an Lösungen und deiner Entwicklung zu arbeiten sowie offen für neue Perspektiven bist, könnte systemisches Coaching genau das Richtige für dich sein. Wenn du magst, unterstütze ich dich hierbei gerne als dein systemischer Coach. Hier findest du mein Coachingangebot.